Balzac LES PAYSANS - 50 Radierungen von Georges Jeanniot - 1911

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Balzac LES PAYSANS - 50 Radierungen von Georges Jeanniot - 1911

Balzac, Honoré de. Les Paysans. Scènes de la vie de campagne. Mit 50 Radierungen von Georges Jeanniot in Braundruck, davon 24 als Tafeln (ca. 19-19,5 x 13-14 cm), 24 im Text (ca. 7 x 12,5-13 cm bzw. die des Titels 7 x 5 cm) + 2 auf dem Umschlag (20 x 13 bzw. 10,5 x 10,5 cm), tlw. mit Signatur bzw. Monogramm in der Platte, die des Vorderumschlags auch mit Datum 1911, sowie Initialen + Schmuck-Vignetten in Grün- + Schwarzdruck. Paris, SOCIÉTÉ des AMIS du LIVRE MODERNE, 1911. 4° (28,5 x 22 cm). 4 unnum. Bll. Titelei, 378 SS., 1 Bl. Impressum. Kornblumenblauer Maroquin-Bd. a. 5 Bünden mit Wappen-Supralibros May von Weinberg’s, geb. Ethel Mary Villiers Forbes aus dem Hause der Earls of Granard, nebst Forbes-Wahlspruch Bear and Forbear auf dem Vorderdeckel, 4 cm breiter vielfältig gebildeter Einfassung beider Deckel mit namentlich Kornblumenblüten-Leiste als Weinberg’schem Wappen-Symbol, nur von Titelschild unterbrochener kornblumenblütenbestimmter totaler Rücken- + Stehkantenverzierung sowie breiter Innenkanten-Bordüre, alles in Gold, blauem Seiden-Moiré für Spiegel + Vorsatz sowie eingeb. OUmschlag. einschließlich dessen Rücken. Goldschnitt. (E. Ludwig, Frankfurta/M 1911.) Nr. 45/125 A-Explren. (Gesamtaufl. 150 Explre., davon 15 außerhalb des Handels [B] + 10 für Mitarbeiter [C]) als Exemplaire imprimé pour Madame MAY VON WEINBERG (Plymouth 1866 – Frankfurt/M 1937) als Mitglied der zweitältesten, 1874 gegründeten französ. Bibliophilen-Gesellschaft, der Société des Amis du Livre Moderne, und hier im brandfrischen persönlichen luxuriösen Meister-Einband von Ernst Ludwig in Frankfurt ( „Auch von Ernst Ludwig in Frankfurt a. M. sind in letzter Zeit geschmackvolle Einbände in verschiedenem Material bekannt geworden “, so Jean Loubier, „Anreger auf dem Gebiet der modernen Buchkunst … in der auf seine Anregung entstandenen Einbandkommission leistete er die wichtigsten Arbeiten“ [L.-K. II, 1936, 372]). 

 

Dank der seitens der Auftraggeberin ideell voll ausgeschöpften familiären Wappen-Vorgaben bot sich Ludwig hier die selten so schöne Gelegenheit, dieselben thematisch wie farblich gestalterisch einzigartig miteinander verschmelzen zu können. So wurden, verehelicht mit dem Industriellen (Casella AG), Sammler und Mäzen Carl von Weinberg, zur ohnehin generellen Kornblumenblüten-Dominanz als weitere Reverenz gegenüber dessen Familienwappen (Kornblumenblütenschild unter aufsteigendem Pferd) im Wappenschild des Supralibros unterhalb des vorwärtsschreitenden Bären zusätzlich dessen drei Bärenköpfe mit Halterungsriemen durch drei Pferdeköpfe ersetzt. Mit einem Ergebnis non plus ultra . Eingehend in ein Ambiente, anmutend wie „die Residenz eines Fuggers oder Welsers“, wie Walter Moszkowski am 26. Oktober 1926 in der B.Z. am Mittag von Haus Waldfried schrieb (Mack, s. u., SS. 45 + 30). Zugleich eine der tätigsten Wohltäterinnen Frankfurts mit Grabkapelle am Turm der Kirche Mutter vom Guten Rat in Niederrad, rückseits des Vorsatzes schließlich Mary („May“) von Weinberg’s eigenes graphisches Exlibris eines geflügelten Engels mit dem Buch des Lebens vor Vatikan-Ambiente mit Petersdom, Engelsbrücke + Engelsburg , aufgeschlagen May’s Seite nebst Wahlspruch Dvm vivam et vltra („hieme et aestate , et prope et procul , usque dum vivam et ultra“, winters und sommers, nah und fern, zeitlebens und darüberhinaus im Sinne des Kanons „Alles ist eitel Du aber bleibst und wen Du ins Buch des Lebens schreibst“). Darunter beider Familien Wappen unter Krone: Links der Wappenschild der Weinbergs mit den drei Kornblumenblüten, rechts der der Forbes mit drei Bärenköpfen mit Halterungsriemen. Zur Weinberg-Familie siehe Ernst Mack, Die Frankfurter Familie von Weinberg / Im Zeichen der Kornblumenblüten, veränderte Neuauflage, Ffm. 2000. Exemplarisches Beispiel der Einbandkunst des frühen 20. Jahrhunderts adäquat beinhaltend „ den bis heute wichtigsten Roman vom französischen Bauerntum “ aus der Feder der „grandios faunische(n) Natur Balzacs, erdhaft elementar und den dunklen Ursprüngen des Lebens verbunden“ (Laaths, Geschichte der Weltliteratur, 1953, Seite 612) und, wiederum adäquat – wie denn auch, abgesehen von leichter Wellung des Spiegel-Moirés, die Erhaltung – , kraftvoll illustriert von Pierre Georges Jeanniot (Genf 1848 – Paris 1934, seit 1906 Ritter der Ehrenlegion, befreundet mit Manet, familiär mit Degas):  „ Dieselbe Vielseitigkeit des (malerischen) Stoffgebiets u. der Technik bekunden J.s graph(ische) Arbeiten. Hauptsächlich pflegt er die Radierung … Seine mühelose Beherrschung der Darstellung der Bewegungsformen befähigte ihn besonders zum Illustrator … u. a. … Balzac’s (1845er) ‚Paysans‘ “(Thieme-Becker XVIII [1925], 476). Sein Nachruf am 4. Januar 1934 in den New York Papers.

Stehkante an den Ecken berieben, sonst sehr guter Zustand. Im Alukoffer. 

 

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